Was hat Daoismus mit Pferden zu tun?
Wie jedes Semester durften unsere Studis auch in diesem wieder im Rahmen der Vorlesung „Erfahrung eigener Grenzen“ am pferdegestützten Führungstraining mit Portapatet in Lisberg bei Bamberg teilnehmen und zahlreiche Erkenntnisse über die Art und Klarheit ihres Führungsstil gewinnen – vornehmlich durch das direkte Trainieren mit den Pferden bei verschiedenen Bodenübungen, wie z.B. dem Führen eines oder mehrerer Pferde durch einen Parkour.
Diese Art des Coachings funktioniert deshalb so gut, da die Pferde sehr direkt auf das reagieren, was wir ihnen gegenüber ausstrahlen und durch unsere Körperhaltung kommunizieren.
Dabei wurde natürlich auch die ein oder andere Grenze berührt, Komfortzone erweitert und einige Aha-Erlebnisse generiert. Ein Teilnehmer hat im Nachgang auch den wunderbar passenden Vergleich mit Wu Wei gezogen: einem Prinzip, das dem Daoismus entspringt. Hierbei geht es darum, nichts zu forcieren, die Dinge ihrem natürlichen Fluss zu überlassen, so dass sie ganz natürlich und ohne Anstrengung entstehen können.
Oft neigen wir im Strudel des Lebens genau zu Gegenteiligem: Aktiv wollen wir das gewünschte Ergebnis pushen und „zerren“ an dem ein oder anderen Mitmenschen – oder Pferd – und es passiert: nichts.
In obigem Beispiel hatte der Teilnehmer gewählt, ein Pferd komplett ohne Hilfsmittel, also ohne Leine, durch den Parkour zu führen, was ihm auch, bis kurz vor dem Ziel, sehr gut gelang. Dann aber blieb das Pferd aus zunächst unerfindlichen Gründen stehen und war nicht mehr zum Weitergehen zu bewegen. Erst als der Student schon fast die Hoffnung aufgeben hatte und alleine Richtung Ziel lief, folgte ihm das Pferd wieder. Mühelos.
Im Nachgang dann die Erkenntnis, dass das Pferd natürlich erst Richtung Ziel laufen konnte, als er ihm nicht mehr im Weg stand, im wahrsten Sinne des Wortes, sondern stattdessen die Kontrolle über die Situation aufgab. Und darauf vertraute, dass das Pferd ihm folgen möge, wenn er ihm den Weg durch Vorangehen weist.
Sein Key-Learning hier noch zum Abschluss:
„Auch wenn es sich komisch anfühlt ‘nichts mehr zu tun’, so als hätte man gar keine Kontrolle mehr, wirkt die Kommunikation, die man vorher (hoffentlich) aufgebaut hat, ‘ohne Tun’.“
Weitere Infos zum Ablauf eines Pferdecoachings, und zu Portapatet selbst, findet ihr auf: www.portapatet.de
Author: Carolin Schmitt