Projekt Zukunft Coburg Digital (3. Semester)

Gründer sehen sich – beginnend bei der Geschäftsidee – vielen Fragen und Herausforderungen gegenüber. Hierzu gehören die zentralen Fragen nach dem Wert und Nutzen ihres Produktes oder ihrer Dienstleistung für potenzielle Kunden sowie die Identifikation der richtigen Zielgruppe. Das Wissen, was genau der Kunde braucht, ob die Annahmen darüber stimmen, sind der Schlüssel zum Erfolg (s. „Lean Startup“, Eric Ries). Darüber hinaus gilt es, das Marktpotenzial, mögliche Wettbewerber, Partner und natürlich technische und wirtschaftliche Aspekte zu analysieren und zu bewerten.

Eine strukturierte Herangehensweise und Erarbeitung der notwendigen Basis für die Bewertung und den Aufbau des Unternehmens sind von großer Bedeutung, um Fehler zu vermeiden, die letztlich über Erfolg oder Misserfolg eines Startups entscheiden können. Wichtig ist zudem die Erarbeitung möglicher Geschäftsmodelle nach einem konkreten methodischen Modell, welches alle zentralen Fragestellungen für das Unternehmen abbildet und die Entwicklung des Geschäftsmodelles begleitbar/erlebbar macht. Hier sind je nach Produkt und Service spezifische Aspekte zu berücksichtigen. Handelt sich es zum Beispiel um ein digitales Produkt und Geschäftsmodell? Stehen Daten im Zentrum der Geschäftsidee? Was bildet andernfalls den Fokus des Business Case? Was ist die Motivation? Profit und Wachstum oder vielleicht die Lösung globaler oder gesellschaftlicher Probleme auf einer höheren Ebene? So sind sowohl Adaption oder Abwandlung bestehender Geschäftsmodellmuster, die konsequente Neuentwicklung eines Modelles als auch Geschäftsmodellinnovationen möglich. Die Bewertung dieser verschiedenen Modelle führt dann im Idealfall zur Auswahl des Geschäftsmodells mit den größten Chancen auf nachhaltigen Erfolg.

Das Digitale Gründerzentrum Zukunft.Coburg.Digital (ZCD) verfolgt mit seinen Aktivitäten, Maßnahmen, Netzwerken und Räumlichkeiten das Ziel, innovative und speziell digitale Existenzgründer im Wirtschaftsraum Coburg zu einer nachhaltig erfolgreichen Existenzgründung zu befähigen. In diesem Zusammenhang ist die Erarbeitung von dezidierten Methoden und Tools, die standardisiert im Rahmen der Beratung und Begleitung für angehende Existenzgründer angewendet werden können, eine wichtige Aufgabe der Institution.

ZCD steht aktuell vor der Frage, welche konkreten Maßnahmen und Methoden sich eignen, um Existenzgründer in und um Coburg in der Early-Stage bei der Beantwortung der ersten zentralen Fragen, den ersten Analysen und bei der Auswahl bzw. Entwicklung des Geschäftsmodells mit den größten Chancen auf nachhaltigen Erfolg zu unterstützen. Zusätzlich stellt sich die Frage, ob und inwieweit anhand dieser Methoden zukünftige Veränderungen auf dem Markt eine erforderliche Anpassung des Geschäftsmodells identifizieren und unterstützen können, womit auch Gründungsprojekten in späteren Entwicklungsstufen aktiv geholfen werden kann. Diese Maßnahmen und Methoden sollen auf die Gegebenheiten von ZCD und die „typischen Kunden“ des ZCD zugeschnitten und dann möglichst nach einem Baukastensystem universell anwendbar sein.

Ziel ist es dabei, ZCD als Startup-Inkubator zum zentralen Knotenpunkt im Gründerökosystem Coburg zu entwickeln.