Wenn der Double Diamond funkelt, dann ist es ZukunftsDesign!

Ein Beitrag von Jasmin Block:

„Wir übergeben der Marktgemeinde Marktrodach ein buntes Potpourri an Ideen und Ansätzen, seine Bürger immer wieder zu aktivieren und einzubinden!“ Feierliche Stimmung zum ZD-Final, Applaus, das Projekt Vom Bewohner zum aktiven Bürger ist erfoglreich abgeschlossen. War´s das? Nein, jetzt geht es erst richtig los!

Am vorweihnachtlichen Abend des 12.12.2023 steht die Marktgemeinde bereits in den Startlöchern, die ersten Aktivitäten umzusetzen. Heute sollen die Ergebnisse aus dem Sommersemester offiziell bei den Bürgern ankommen – wie ein KickOff vor Ort. Die neu erbaute Galerie an der Rodach ist hell erleuchtet, als sich die gut 40 Stadträt:innen, Vereinsverantwortlichen und interessierten Marktrodacher:innen auf den Weg zum Empfang machen.

„In Marktrodach lebt es sich gut!“ verkündet der 3. Bürgermeister Herr Pompe in seinem Eröffnungswort. Die Marktgemeinde hatte sich an ZukunftsDesign gewandt, weil der Wunsch nach mehr bürgerschaftlichem Engagement vor Ort bestand. Auf Basis qualitativer Interviews erarbeitete unser Studenten-Team ein vielseitiges Konzept, das den Zusammenhalt in der Gemeinde stärkt.

Als Chris – Prof. Dr. Chris Zagel – das Wort ergreift, entzündet er erstmal den ZukunftsDesign-Spirit. Funktioniert, wie man an den Gesichtern der Gäste sieht! Nicht die Theorie steht im Vordergrund des Studiengangs, sondern die Aktivität. Wie das genau aussehen kann, wird man gleich in der Projektvorstellung sehen. Dirk Hubbert, der das Projekt als Coach begleitet hat uns selbst jahrelangin Marktrodach zu Hause war, stimmt ihm zu. Ich nehme direkt den Ball auf, den Chris mir zuwirft. Denn ich vertrete heute unsere Projektgruppe, um die Ergebnisse zu präsentieren.

Die vielen Fotos, die in der Präsentation enthalten sind, nehmen die Marktrodacher mit auf die Reise durch das Sommersemester. Man sieht die Bürger im Gespräch, als sie bei Regenwetter am REWE-Markt interviewt wurden. Dann tausend Klebezettel, nur scheinbar wild durcheinander an großen Wänden angebracht. Die aktive Studiengruppe in den hellen Räumen am LCC, manchmal fröhlich, manchmal ratlos. Den analytischen Kämmerer Andreas Buckreus beim Blick auf die nächsten Optionen. Die lachende Geschäftsführerin Katja Wich beim Sortieren der Prioritätenliste. Und schließlich die fröhliche Verwaltungsfachangestellte Paula Smettane, als sie die Meilensteine der Folgeaktivitäten plant.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich so kreativ sein kann“, gibt Paula schmunzelnd zu, als sie rückblickend vom Workshop am LCC erzählt. Jetzt, wo das Wort bei ihr liegt, eröffnet sie den Gästen, dass im nächsten Jahr eine „Schnitzeljagd durch Marktrodach“ in Kooperation mit den Vereinen, ein Unternehmerfrühstück und ein Jugendkino stattfinden – „als Anfang!“.

Diese Gelegenheit nutzt die Geschäftsführerin Katja Wich, um Paula den Titel „Feelgood-Managerin von Marktrodach“ zu verleihen. Damit ist die Marktgemeinde die erste im Lkr. Kronach, die einen Stellenanteil von 50% auf das gute Gefühl der Bürger in der Ortsgemeinschaft aufwendet. Marktrodachs Bemühungen sind nicht selbstverständlich und man merkt an der Atmosphäre, dass sich die anwesenden Gäste mit der Gemeinde identifizieren.

Aus der Runde gibt sich ein junger Mann, der sich bei der Feuerwehr engagiert, als Interviewter zu erkennen. „Ich war schon damals im REWE gespannt auf die Ergebnisse und fand es schön, dass sich Menschen mit einem solchen Thema in Bezug auf unser geliebtes Marktrodach beschäftigen.“ Noch ein ganzes Stück herrscht buntes Treiben an den Stehtischen in der Galerie. Viele Gespräche kommen in Gang, plaudern, lachen, Pläne schmieden.

Als ich nach Hause fahre, denke ich schmunzelnd und dankbar an das Sommersemester zurück. An die kreative Arbeit mit diesem wunderbaren Team in der interdisziplinären Atmosphäre am LCC. Wir haben den Double Diamond, das Prozessmodell aus dem Design Thinking, auf die Spitze getrieben. Den Blick öffnen, Thema zuspitzen, sich verlaufen, Richtung ändern, weitergehen. ZukunftsDesign schreibt großartige Geschichten, und das Marktrodach-Projekt ist eine davon.

Später erreicht mich eine Nachricht per Insta-Messenger. Es ist der Jugendwart der Feuerwehr. „Vielen Dank für den tollen Vortrag heute bei uns in Marktrodach. Schon heute haben sich erste Gespräche aufgetan, um in Zukunft zusammenzuarbeiten. Unser Dorf ist wirklich super schön und ich liebe es, hier zu wohnen. Ich denke, durch diese Studie haben wir die Chance, es noch besser zu machen und unsere eigenen Erwartungen zu übertreffen. Vielen Dank!“

Was wäre dem noch hinzuzufügen? Ich kann es kaum erwarten, bis es wieder heißt: Challenge accepted! Aus verschiedenen Perspektiven auf ein Projektthema zu blicken, die Zielrichtung zu definieren und kreative Lösungsansätze zu entwickeln – in jedem Semester stellen wir uns in den Projekt-Teams dieser Herausforderung. Und am Ende strahlen alle Beteiligten, wenn ein rund geschliffenes Ergebnis in die Umsetzung gehen kann.